Proben für den „Schusternazi“ gehen in die heiße Phase

  • Beitrag veröffentlicht:21. Dezember 2007

Die Idee, einmal ein Theaterstück von Ludwig Thoma zu spielen, spukt schon lange in den Köpfen der Verantwortlichen in der Theatergruppe herum. Heuer ist es so weit.

Ludwig Thoma schrieb Stücke, die bei all ihrer unwiderstehlichen Komik oft mit grimmigen Akzenten versehen und fern aller liberal verfälschenden Rührseligkeiten des unecht gewordenen Volkstheaters sind.

In dem heiter-ernsten Volksstück „Der Schusternazi“ wird das Bürgertum in all seiner Einbildung und Wurmstichigkeit vorgeführt. Thoma bemüht sich, die damals herrschende Scheinmoral mit ihrer betulichen Verlogenheit bloßzustellen. Ebenso prangert er die Schwäche und Dummheit des spießbürgerlichen Milieus an. Kurzum: Eine brillante, mit Humor und Satire gewürzte, aber auch gesellschaftskritische Posse.

Die oft nur mit Andeutungen arbeitenden Dialoge, die deftige Sprache, die effektvolle, sich zur Katastrophe zuspitzende Dramaturgie machen das Stück zu einer Parabel auf die – auch und gerade heute – vorzufindenden sozialen Dünkel nicht nur auf dem „flachen Land“. Man muss nicht weit sehen, um Parallelen zu finden. Seit Juli ist man dreimal in der Woche dabei, die über 20 anspruchsvollen Rollen einzuüben. Daneben werkeln die alten Hasen der Theatergruppe beinahe täglich an den Kulissen und der Bühnentechnik. Und wer die Mannschaft um Vorstand Franz Noha und Spielleiter Sepp Böhm kennt, der weiß, dass akribisch versucht wird, nichts dem Zufall zu überlassen und das Beste zu geben. Das Publikum darf also gespannt sein.

Karten gibt’s im Vorverkauf im Touristikbüro der Gemeinde für die Aufführungen in der Mehrzweckhallte am 29. und 30 Dezember 2007, 1., 4. und 5. Januar 2008.