Brinbaum und Hollerstauden: Glanzvolle Premiere!

  • Beitrag veröffentlicht:29. Dezember 2006

Spielfreude, Witz und ein Feuerwerk guter szenischer Ideen waren am Stefanietag die Erfolgsgaranten bei der Premiere von Brinbaum und Hollerstauden in der Inszenierung von Sepp Böhm und unter technischer Leitung von Franz Noha vor ausverkauftem Haus.

.. ein idealer Stoff, der auf einfache Weise die Lebensabschnitte bühnenwirksam auffächert uns sich – nach Reaktion des Premierenpublikums – als Volltreffer entpuppte. Herzerfrischend das Spiel aller Laiendarsteller, die über sich hinaus wuchsen! Die Pointen zündeten. Einfallsreich, glänzende Typen in der großen und kleinen Rollen. Und… wo zaubert man sonst schon ein funktionierende Wasserpumpe auf die Bühne, wo sonst bring man Wasser zum Dampfen, wenn man ein glühendes(?) Eisen darin eintaucht? Wo sonst steigt der Teufel bei Feuer und Rauch aus dem Höllenschlund auf?

Das Publikum bedankte sich mit herrlichem Applaus für einen kurzweiligen Theaterabend, bei dem brillantes Schauspiel geboten wurde.

Phantasievoll das Bühnenbild gestaltet von der Passauer Künstlerin Helga Mader, das die Szenerie stimmungsvoll einfing. Im Mittelpunkt Schmied und Schmiedin(Franz Noha und Brigitte Garhammer), als natürliches Zentrum des Stücks, präzise im Spiel, Leichtigkeit und Lockerheit wechselten mit gekonnt gemeisterten tragischen Elementen in schwierigen Parteien ab. Mühelos und überzeugend haben sie diesen Bogen überbrückt.

Otto Peter als Tod, wenn´s sein muss umwerfend komisch, dann wieder ernst und bestimmt aber auch – was man ihm überhaupt nicht zutraut – einfühlsam und zart, geradezu liebevoll – absolut in Hochform präsentiert er das breite Spektrum seines schauspielerischen Könnens. Bizzar und explosiv virtuos in seinen langen Testen, dynamisch und zu weil sogar tänzerisch der Auftritt des Teufels, Christian Nachlinger ist in dieser schwierigen Rolle über sich hinaus gewachsen.

Sepp Eberl als alter Müllervater trift genau die Rolle, kostet sie geradezu aus mit schauspielerischer Überzeugungskraft. Ideal die Besetzung des Fremden vulgo hl. Petrus in Gestalt von Willi Plank. Hinreißend frisch und locker die Hebamme Hildegard Zettl. Mühelos meistern die Gesellen Xaver Fürst und Michael Roth ihren Auftritt. Sie fühlten sich sichtlich wohl in ihrem Element. Weich und geschmeidig ans Gemüt gehend der Auftritt von Marina Fürst asl heilige Maria. Die beiden Lausbuben Basti Killinger und Dominik Lustinger meisterten ihr Bühnendebüt mit Bravour.

Einfühlsam der Gesang von Marina und Xaver Fürst zu Beginn des 2. Aktes, ein überraschendes und belebendes Element im Stück.

Die Bühnenbilder waren raffiniert, einfallsreich und treffsicher ausgeleuchtet. Manfred Stadler hatte Schwerstarbeit zu leisten.

Souverän die Tonregi von Sepp Scherer, punktgenau und präzise die Einsätze seiner Einspielungen.

Gekonnt arrangiert die Schönberger Stubenmusi ins Klassische reichende Volksmusik allerbester Güte für die Umbaupausen. Die letzten drei Aufführungen werden die jungen Schönberger Damen der Kreismusikschule musikalisch begleiten.

Sepp Böhm hat sein Ensemble alles abverlangt. Ergebnis: Das Team kann sich getrost auf die Schultern klopfen, Theater auf hohem Niveau. „Premiere gelungen“. Die Latte für die Zukunft liegt hoch.

Weiter Aufführungen finden statt am 30.12.2006, 1., 5. Und 7.1.2007 um jeweils 19:30 in der Mehrzweckhalle der Dietrich-Bonhoeffer-Schule. Karten gibt´s im Vorverkauf im Touristikbüro des Rathauses (Tel. 08554/960442) und an der Abendkasse.